Zum Leben gehört die Aggression. Wenn wir essen wollen, so müssen wir töten. Um zu leben, um das Leben der gesamten Kultur aufrechtzuerhalten, mordet der Mensch ununterbrochen. Wenn er auch als Vegetarier, wie der Buddhist, die Tiere verschont, so tötet er doch unablässig die Pflanzen. In seiner „Frühzeit“ macht der Mensch kaum einen Unterschied zwischen beiden Wesen. Nach der Vorstellung archaischer Menschen besitzen Pflanzen ein gleiches Bewusstsein wie Tiere – also wie er selbst!
Das Wort Hass kommt aus der Weidmannssprache, von der Hatz. Der Jäger hetzt das Wild, dann tötet er es und dann liebt er es so sehr, dass er es verzehrt. Jede Liebe ist somit eine Hassliebe.Wir müssen, um leben zu können, im positiven Sinne aggressiv sein. Der Begriff Aggression ist heutzutage negativ belegt. Aggressiv meint grundsätzlich, an die Dinge heranzugehen – lateinisch adgredere, herangehen. Wenn man Brot essen will, muss man aggressiv sein. Das Getreide muss geschnitten, es muss es gedroschen und gemahlen und anschließend zu einem Teig mit aggressiver Kraft geknetet werden. Dann wird das Brot im Ofen gebacken, was mittels des Feuers auch ein aggressiver Akt ist. Wenn dann das Brot fertig ist, wird es zerschnitten und man beißt mit den Zähnen hinein, die durch den stärksten Muskel, den Kaumuskel in Bewegung gesetzt werden. Das alles sind notwendige, hoch aggressive Mechanismen.
Die griechischen Götter waren mörderisch
Die griechischen Götter sind mörderisch: Wenn ihnen ein Mensch nahe kommen will und darf, wie der Priester Chryses dem Apollon, Hektor oder Odysseus dem Zeus, so müssen die Menschen viele Schenkelstücke von Rindern verbrennen, damit das Rauchopfer zu den Göttern gelangen kann, wie es bei Homer viele Male beschrieben ist. Es gilt als heilig und wird als Akt der Frömmigkeit überliefert: das Blutvergießen, das Schlachten – und schließlich das Essen gemeinsam mit den Göttern, an der Schlachtbank, die zum Altar erklärt wurde. Tempel und Kultbild mögen fehlen, wie oft gerade im Kult des Zeus, sie können später errichtet und leicht ersetzt werden. Zeus, der oberste Gott, ist an seinem Opferplatz gegenwärtig. Der Aschenhaufen ist das Denkmal des Gottes. Hier fanden die verbrannten heiligen Darbringungen statt. Man findet die Hörner oder Schädel der geschlachteten Widder und Stiere. Am Altarstein, der mit Blut benetzt werden muss. Der Gott wird im tödlichen Axthieb, während des verrinnenden Blutes und im Verbrennen der Schenkelstücke am mächtigsten erlebt. Heilig ist der Götterbereich: das Schlachten der Opfertiere ist die heilige Handlung, am heiligen Ort zur heiligen Zeit vom Akteur der Heiligung vollzogen. So war es in Israel bis zur Zerstörung des Tempels: Täglich sollte „das Brandopfer brennen auf dem Herd des Altars die ganze Nacht bis an den Morgen" (Lev. 6, 9), die zerstückelten Reste der beiden einjährigen Lämmer, „Jahwe zu einem süßen Geruch".
Der Fleischkonsum ist eine Frage der Menschheitsgeschichte.
Homo Necans - der tötende Mensch
Die Entwicklung des fleischfressenden Menschen – Menschen essen angeblich und fressen nicht - hat eine Kontinuität seit Urzeiten. Der Mensch konnte Afrika verlassen, weil er Tiere gejagt hat. Der Altphilologe Walter Burkert hat in seinen Forschungen besonders die Praxis des religiösen Opfers mit dem Fleischkonsum verbunden. In seinem Buch „Homo necans“ – der tötende Mensch - von 1972 hat er versucht, dies exemplarisch an der griechischen Religion zu untersuchen, ist dabei aber auch auf viele andere Religionen eingegangen, was im Folgenden nachgezeichnet wird. Die Menschen haben sich die Götter zur Legitimation des Fleischessens geschaffen und erzählen Geschichten darüber, dass die Götter dies wollen und dass man sie dadurch ehren müsse, dass man Tiere schlachtet, wobei das Tieropfer das Menschenopfer abgelöst hat. Aggression', Gewalttätigkeit des Menschen gegen den Menschen, in gleicher Weise wie die Schimpansen das tun, ist ein menschliches Zentralproblem. Alle Ordnungen und Herrschaftsformen menschlicher Gesellschaft beruhen auf institutionalisierter Gewalt, was der fundamentalen Rolle der intraspezifischen Aggression entspricht.
Wir müssen also lernen, unsere Aggressionen zu bändigen. Viele tun das unbewusst so, dass sie den größten Teil der Aggressionen zurückhalten und gegen sich selbst wenden.
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Th. Maurer (Dienstag, 10 Februar 2015 16:51)
Aggression wird in unserer Kultur so negiert und verleugnet. Aber ob wir wollen oder nicht, sie gehört elementar zum Leben. Warum belegen wir sie immer nur mit rein negativen Gefühlen und Wertungen. Es gibt sowohl konstruktive Aggression als auch destruktive Aggression. Es ist und bleibt unsere eigene Entscheidung und Verantwortung, was wir tun und was wir lassen.
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