Je suis Charlie

Je suis Charlie. So wurde im 19. Jahrhundert Charles Darwin verspottet. Nun ist Charles alias Charlie keine Satire mehr, sondern todernst. Wir sind der nackte Affe. Wir Menschen sind den Schimpansen sehr ähnlich: Denn diese führen Krieg. Die menschliche Entwicklung des Homo Sapiens ist die Evolution der Kriegs - und nicht der Liebeskunst! 


Angesichts der derzeitigen schrecklichen Ereignisse in Paris, in Syrien, der Ukraine und der zwei Weltkriege etc. werde ich mich in einem Radioessay in meiner Sendung „Kunst und Medizin“  mit unserer destruktiven Seite auseinandersetzen.

Ausgehend von 

 

Goethes Zitat,

was er seinen Mephisto im Faust sagen lässt:

Ich sehe nur wie sich die Menschen plagen.

Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag,

Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag.

Ein wenig besser würd’ er leben,

Hättst du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;

Er nennts Vernunft und braucht’s allein

Nur thierischer als jedes Thier zu seyn.

werde ich mich mit

 

Franz Kafkas Erzählung 

Ein Bericht für eine Akademie

 auseinandersetzen. Der ehemalige Affe namens Rotpeter legt einer Akademie einen Bericht über seine Menschwerdung vor, der als Geschichte einer erzwungenen Assimilation und als pädagogische Satire verstanden werden kann. Der Gegenstand des Berichts ist aber nicht, wie von der Akademie gewünscht, die Erinnerung an das äffische Vorleben, sondern die Schilderung des Anpassungsvorganges. Eingefangen von einer Jagdexpedition der Firma Hagenbeck, monatelang gehalten in einem bedrückend engen Käfig auf einem Dampfer, sucht der Affe einen Ausweg. Er ahmt die Menschen nach, weil er so „unbehelligt“ sein will, wie sie es offensichtlich sind. Scheinbar leicht lernt er sinnvolle Gesten und auch das Sprechen. Größte Probleme hat er damit, Schnaps zu trinken. Ein Schiffspassagier erteilt ihm „zu den verschiedensten Stunden“ theoretischen und praktischen Unterricht. So lernt er auch das unter größter Mühe. Mehrfach betont er, dass er nur deshalb Menschen nachahmt, weil er einen Ausweg sucht, nicht jedoch weil er die Freiheit erhofft. Er strebt eine Arbeit im Varieté an und hat dabei „kaum noch zu steigernde Erfolge“. Sein Leben verläuft erfolgreich zwischen Banketten, wissenschaftlichen Gesellschaften und geselligem Beisammensein. Er hat erreicht, was er erreichen wollte und er bescheinigt sich selbst die Durchschnittsbildung eines Europäers.

Das Grenzgängertum zwischen Mensch und Tier beherrscht er offensichtlich virtuos. Nicht so zwei andere Wesen in seiner Umgebung. Sein erster Dresseur, mit dem er wie „rücksichtslos“ lernt, wird selbst fast äffisch und muss zeitweise in eine Heilanstalt. Die kleine halbdressierte Schimpansin, bei der er es sich „nach Affenart wohlergehen lässt“, hat den Irrsinn des verwirrten dressierten Tieres im Blick, den er nicht ertragen kann. In meiner weiteren Untersuchung werde ich es aber nicht bei der Satire belassen, sondern den Menschen in seiner gesamten Destruktivität darstellen. Ausgangspunkt ist

 

Freuds Schrift: 

Das Unbehagen in der Kultur

Dieser Essay ist, neben Massenpsychologie und Ich-Analyse von 1921, Freuds umfassendste kulturtheoretische Abhandlung; sie gehört zu den einflussreichsten kulturkritischen Schriften des 20. Jahrhunderts. Thema ist der Gegensatz zwischen der Kultur und den Triebregungen. Die Kultur ist bestrebt, immer größere soziale Einheiten zu bilden. Hierzu schränkt sie die Befriedigung sexueller und aggressiver Triebe ein; einen Teil der Aggression verwandelt sie in Schuldgefühl. Auf diese Weise ist die Kultur eine Quelle des Leidens; ihre Entwicklung führt zu einem wachsenden Unbehagen.Wenn es die Zeit erlaubt, werde ich dann auch noch auf

 

Arno Plack`s  Werk

Die Gesellschaft und das Böse (1967)

eingehen.  Plack vertritt in seiner Theoriefindung den umstrittenen Ansatz, dass jedes normverletzende Verhalten im Grunde eine fehlgesteuerte Bewältigungsstrategie sei und Verbrechen vor allen Dingen einer psychologischen Deutung bedürften.

Interessiert? Wollen Sie mehr wissen? Ich kann Ihnen meine gesamten Publikationen empfehlen und selbstverständlich die Radiosendung am

Donnerstag, den 15. Januar um 20:00 Uhr bei Radio Rheinwelle 92,5  „Kunst und Medizin“  von und mit 

Dr. med. R. Mathias Dunkel,

Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Kommentar schreiben

Kommentare: 0